Als Rammstein- Gitarrist feierte Richard Kruspe Welterfolge. Damit nicht genug, nun startet er das Soloprojekt Emigrate. Mit 20 Minuten sprach er über das Singen, seine Ängste und über Rammstein.

Viele Songs deines Soloprojekts Emigrate klingen sehr nach Rammstein. Macht es da Sinn, ein Soloprojekt zu starten?
Richard Kruspe: Für mich schon. Und es ist doch klar: Wenn man jahrelang Teil einer Band ist und Songs schreibt, entwickelt sich eine gewisse Handschrift, die man nicht einfach ändern kann.

Was sich doch geändert hat, ist, dass du jetzt singst.
Kruspe: Das war zu Beginn frustrierend. Mir wurde klar, dass ich viele Dinge, die ich vor Augen hatte, nicht realisieren konnte. Ich war schon so weit, dass ich mit anderen Sängern arbeiten wollte. Doch dann hat es klick gemacht.

Ändert sich jetzt, wo du eine eigene Band hast, deine Position bei Rammstein?
Kruspe: Viele Leute hatten ja extreme Angst vor Emigrate, weil dadurch Rammstein kaputt gehen könnte. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Ich habe durch Emigrate erst meine Balance gefunden. So kann ich bei Rammstein meinen Job machen, ohne irgendwelche Frustrationen.

Und wie geht es weiter bei Rammstein?
Kruspe: Wir arbeiten an einem neuen Album. Wir sind wieder am Anfang des Kreises angelangt. Und das Klima in der Band ist so gut wie schon lange nicht mehr!